Tom Lawton, ESG Reporting und Datamanagement Lead

Der richtige Weg zum Management von Nachhaltigkeitsdaten

ESG-Datenmanagement – Wo beginnen?

Daten sind die Grundlage jeder Entscheidung, die wir treffen. Jede Sekunde nehmen wir Daten aus unserer Umwelt auf, verarbeiten sie und handeln danach. Warum sollte die Herangehensweise eines Unternehmens an Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) anders sein? Eine ESG-Strategie sollte datengestützt sein und auf einem robusten, transparenten und umfassenden Datenmanagement basieren.

In einem kürzlich veröffentlichten Artikel hat unser Strategieteam darauf hingewiesen, dass Datenmanagement und -berichterstattung eine hervorragende Grundlage für eine erfolgreiche ESG-Strategie bilden können.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum Sie Ihre ESG-Strategie mit Datenmanagement und -berichterstattung beginnen sollten und welche Faktoren Ihr Unternehmen dabei berücksichtigen sollte.

 

Was sind ESG-Daten und warum sind sie wichtig?

ESG-Daten können quantitativer oder qualitativer Art sein. Sie können alles abdecken, von der Frage, ob ein Unternehmen eine Nachhaltigkeitsstrategie hat, bis hin zur Überwachung des Anteils der nicht deponierten Abfälle. Sie sollten sowohl allgemeine ökologische und soziale Grundsätze der Unternehmensführung als auch detaillierte Leistungsdaten für das Tagesgeschäft enthalten.

Um die Leistung zu verbessern – Chancen zu nutzen und Risiken zu mindern – und um gegenüber Investoren und Stakeholdern rechenschaftspflichtig zu sein, sollten ESG-Daten überwacht und berichtet werden.

ESG-Faktoren und entsprechende Daten gibt es in Unternehmen schon seit Jahrzehnten, aber die Nachfrage von Investoren und Verbrauchern nach ESG-Daten war noch nie so groß wie heute. Unternehmen müssen in der Lage sein, ihre ESG-Praktiken und -Leistungen zu kommunizieren, um den gestiegenen Erwartungen der Stakeholder und den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Die obligatorische ESG-Berichterstattung ist bereits in 35 Ländern der Welt bis zu einem gewissen Grad eingeführt und wird weiterhin im Zentrum der Unternehmensrisiken stehen, insbesondere mit der bevorstehenden Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD), die ab 2024 für rund 50.000 europäische Unternehmen gelten wird.

 

Was ist Datenmanagement?

Unter Datenmanagement versteht man den Prozess der Beschaffung, Aufbereitung und Nutzung von Informationen. Dabei müssen die Art der beschafften Daten, die beteiligten Systeme und letztlich der Verwendungszweck der Daten sorgfältig berücksichtigt werden. Im Zusammenhang mit ESG-Daten ist es wahrscheinlich, dass dieser Prozess die Beschaffung von Daten aus einer Reihe von Quellen wie Fragebögen, Versorgungsunternehmen und direkten Messungen umfasst. Die Datenverarbeitung kann sich auf Systeme zur Überwachung und Umwandlung quantitativer Daten oder auf die Auswertung qualitativer Antworten beziehen.

 

Ihr Weg zum Datenmanagement

Zu Beginn Ihrer ESG-Datenmanagement-Reise sollten Sie sich einige grundlegende Fragen stellen:

  1. Was ist Ihr Ziel? Geht es in erster Linie darum, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen? Wollen Sie Berichte für freiwillige Rahmenwerke erstellen? Oder streben Sie eine umfassende ESG-Strategie an und wollen Branchenführer werden (oder bleiben)?
  2. Über welche Daten verfügen Sie bereits und welche Systeme sind bereits im Einsatz?
  3. Welche Prozess- und/oder Systemänderungen sind erforderlich, um die benötigten und gewünschten Daten zu erheben?

Obligatorisch, vorteilhaft und ’nice to have‘?

Am einfachsten ist es, zu prüfen, welche Berichtspflichten für Ihr Unternehmen gelten, sei es aufgrund gesetzlicher Vorgaben oder aufgrund von Anforderungen von Investoren. Auf dieser Grundlage können Sie auflisten, was alles (quantitative KPIs und Governance-Richtlinien) innerhalb des Berichterstattungsrahmens erforderlich ist, und feststellen, ob Ihre derzeitigen ESG-Berichterstattungskapazitäten dies ermöglichen. Möglicherweise stellen Sie fest, dass Ihnen viele der Informationen und Daten bereits zur Verfügung stehen, die Prozesse jedoch gestrafft werden können, um die Berichtslast zu verringern.

In diesem Fall ist es ratsam, einen Schritt weiter zu gehen, als nur die grundlegenden Anforderungen zu erfüllen. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass Sie wettbewerbsfähig bleiben und Ihre Fähigkeiten für die Zukunft sichern. Beispielsweise sollten Sie zukünftige Berichtspflichten berücksichtigen und überlegen, wie Sie mit Veräußerungen/Akquisitionen und allgemeinen Markttrends umgehen. Darüber hinaus ist es wichtig, darüber nachzudenken, wie diese ESG-Daten in die umfassenderen Geschäftsprozesse und -strategien sowie in die Hauptverantwortlichkeiten passen. Sie sollten sicherstellen, dass das ESG-Datenmanagement nicht in einem Silo stattfindet, sondern ein funktionsübergreifendes Unterfangen ist.

 

Prozesse der Datenerhebung

Klar definierte und dokumentierte Prozesse und Verantwortlichkeiten sind ein oft vernachlässigter Teil des ESG-Datenmanagements. Dies trägt dazu bei, eine konsistente Berichterstattung von ESG-Daten sicherzustellen und gleichzeitig die Transparenz und Überprüfbarkeit der Daten sowie die Kontinuität im Falle des Ausscheidens von Mitarbeitern aus dem Unternehmen zu gewährleisten. Wir empfehlen, alle Prozesse im Zusammenhang mit dem ESG-Datenmanagement zu formalisieren und leicht verständliche, schrittweise Maßnahmen für die Datenbeschaffung sowie Anforderungen für die Dateneingabe, -transformation und -berichterstattung festzulegen.

 

Software für das Datenmanagement

Je nach Größe Ihres Unternehmens kann es sinnvoll sein, eine SaaS-Plattform (System as a Service) für die Datenverwaltung zu implementieren. Es gibt eine Vielzahl von Anbietern auf dem Markt, die einen solchen Service zur Verfügung stellen, und viele von ihnen bieten ein System an, das speziell auf Immobilien zugeschnitten ist. Eine zentralisierte Datenplattform ermöglicht die automatische Datenerfassung und den direkten Upload und Zugriff durch die operativen Teams. Dies hat auch den Vorteil, dass das Format der gelieferten Daten konsistent ist und die Daten für die Berichterstattung leicht konvertiert werden können.

 

Wie geht es weiter?

Sobald Sie festgelegt haben, welche Daten Sie benötigen und wie Sie diese beschaffen, können Sie Ihre ESG-Strategie und -Performance effektiver steuern. Wenn Sie ganz von vorne anfangen, empfehlen wir Ihnen, eine Ausgangsbasis für die ESG-Performance zu schaffen, einschließlich Governance-Richtlinien und quantitativer Daten. Auf diese Weise können Sie Verbesserungen im Laufe der Zeit genau überwachen und darüber berichten. Es kann sinnvoll sein, an Ratingagenturen oder öffentliche Rahmenwerke wie GRESB zu berichten, um eine unabhängige Sicht auf die ESG-Performance zu erhalten. GRESB bietet eine „Schonfrist“ für die Berichterstattung im ersten Jahr, die es ermöglicht, die eigene Leistung zu bewerten und Lücken zu identifizieren.

Viele Unternehmen zögern, ihre ESG-Performance öffentlich zu machen, da sie von den Stakeholdern immer genauer unter die Lupe genommen werden und ihnen „Greenwashing“ vorgeworfen wird. Deshalb ist Transparenz entscheidend. Wir möchten die Unternehmen ermutigen, offen über ihre Fortschritte im ESG-Bereich zu berichten und positive Maßnahmen aufzuzeigen, die sie ergriffen haben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Daten für eine fundierte Entscheidungsfindung unerlässlich sind, und ESG bildet hier keine Ausnahme. Jedes Unternehmen sollte sich darum bemühen, seine Datenmanagementstrategie zu formalisieren oder zu optimieren. Dies ist heutzutage eine Grundvoraussetzung, um den Anforderungen der Stakeholder und den gesetzlichen Bestimmungen gerecht zu werden. Als ersten Schritt empfehlen wir eine Bestandsaufnahme der aktuellen Daten und Prozesse, die Identifizierung der wichtigsten und wünschenswertesten ESG-Daten und die Entwicklung klarer und präziser Richtlinien. Es kann nicht genug betont werden, wie wichtig es ist, robuste und transparente Datenmanagementprozesse einzuführen. Unabhängig davon, ob Sie sich gerade erst mit dem Thema ESG-Reporting auseinandersetzen oder bestehende Daten und Berichte ergänzen möchten, Longevity kann Sie dabei unterstützen. Wie kann Longevity Partners Ihnen mit unseren Datenmanagement Services helfen?

Longevity Partners kann seine Kunden in jeder Phase unterstützen. Wir bieten Beratungsdienstleistungen von der Entwicklung einer Datenmanagementstrategie bis hin zur Nutzung der Daten für Reportingzwecke (wie GRESB, INREV, UNPRI, SFDR, etc.) und alles dazwischen.

Longevity ist bestrebt, langfristige Beziehungen zu seinen Kunden aufzubauen und kann kontinuierliche oder einmalige Datenqualitätsbewertungen durchführen und Empfehlungen zur Verbesserung der Datenmanagementstrategie und der Datenqualität geben. Darüber hinaus können wir einen formalen Prüfprozess für ESG-Daten anbieten, um die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in die ESG-Berichterstattung zu erhöhen.

Wenn Sie mehr über unsere Dienstleistungen erfahren möchten, kontaktieren Sie uns bitte unter tl@longevity.co.uk.

 

 

Quellen

  1. https://deliverypdf.ssrn.com/delivery.php?ID=513103103009122013105106085081106074097042014048023025121113073117000097113096066124027012010041026121034095070031127117115001017009044015049100027115064087029091068065013083112115088092089097095002124075124026002119097065112091024124114087015104027081&EXT=pdf&INDEX=TRUE

 

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